Windows XP, eine Ära geht zuende. Linux als Alternative?


Gerade ist es mal wieder aktuell wie selten zuvor, denn für das bisher noch immer sehr weit verbreitete, aber sehr in die Jahre gekommene Betriebssystem Windows XP wurde kürzlich der Support eingestellt. Ganze 13 Jahre hat es sich wacker geschlagen, schon eine beachtliche Leistung.

Doch was geschieht nach der eingestellten Unterstützung seitens des Herstellers Microsoft? Es ist noch immer auf sehr vielen, besonders auf älteren Systemen im Einsatz, ohne weitere Versorgung mit Updates lautet die Empfehlung doch ganz klar: Sie sollten sich mittelfristig überlegen; auf ein aktuelleres Betriebssystem umzusteigen, sofern die Leistungsfähigkeit des Computers dies zulässt. Leider wird dies in den meisten Fällen nicht zutreffen da diese alten Systeme selten mit mehr wie 1024 MB Arbeitsspeicher ausgestattet sind und eine Aufrüstung so alter Rechner kaum sinnvoll ist.

Die kostengünstigeste Variante möchte ich mit diesem Beitrag behandeln, nämlich der Umstieg auf eine Linux Distribution, in diesem Fall Ubuntu. Ich will auch zunächst gar nicht so weit ins Detail gehen, sondern einfach einen kurzen Anstoß geben um neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Der Umstieg von Windows auf Linux bedarf haupsächlich erstmal der Bereitschaft, eine Veränderung zuzulassen.

Ich möchte Ihnen Ubuntu vorschlagen, da in dieser Distribution schon die meisten Programme enthalten sind, dazu gehört natürlich ein Webbrowser, E-Mail Client sowie einfache Office-Anwendungen. Der größte Unterschied den Sie ganz am Anfang gleich bemerken werden: All dies ist völlig kostenlos. Sie müssen also keine Software kaufen, wer schon einmal eine Microsoft Office Suite bezahlen mußte, weiss wie viel Geld man dafür ausgeben kann!

Bevor Sie jedoch loslegen, kommt das wichtigste vorweg: Sichern Sie bitte all ihre Daten! Am besten Sie besorgen sich eine externe Festplatte oder einen ausreichend groß dimensionierten USB Massenspeicher. Bedenken Sie, dass nicht nur Ihre Bilder oder E-Mails in eine Sicherung einbezogen werden sollten, sondern neben all Ihren Dokumenten auch gern vergessene E-Mail Adressbücher und dergleichen unbedingt gesichert werden sollten, um hinterher nicht mit leeren Händen dazustehen.

Was ich Ihnen noch mit auf den Weg geben möchte: Auch wenn 99% der Alltagsaufgaben unter Linux fast genauso ausgeführt werden können wie unter Windows (es sieht eben nur geringfügig anders aus), so gibt es doch einige Unterschiede auf die man vorbereitet sein sollte. So hat man unter Linux standardmäßig keine Rechte, um veränderungen am System durchzuführen, wie z.B. Programme zu installieren oder Konfigurationen zu ändern. Dies hat Vor- und Nachteile! Der größte Vorteil: Sie sind deutlich besser geschützt! Beispielsweise können Sie nicht Opfer von Viren oder Spyware werden, da Sie jede Veränderung am System oder Installation eines Programms durch Ihre Kennworteingabe authorisieren müssen. Da kommt auch schon der „Nachteil“ ins Spiel, der eigentlich keiner ist: Sie müssen solche Installationen und Konfigurationen stets bestätigen!

Da ich über die Jahre mitbekommen habe, wie schwer sich viele Computernutzer mit dieser Handlungsweise tun (Stichwort Benutzerkontensteuerung bei Windows, massenhafte Anfragen in Internetforen wie sich das abstellen lässt), glaube ich dass diese Menschen sich bei Linux schwer tun, sich dort daran zu gewöhnen sogar noch das Kennwort eingeben zu müssen. Allerdings; welcher Windows-Benutzer kennt es nicht, die Software die man sich irgendwo aus dem Netz runtergeladen hat, installiert plötzlich noch irgendwelche Toolbars oder andere Dinge, von denen man im schlimmsten Fall vielleicht noch nichtmal etwas mitbekommt, weil man wieder mal nicht gelesen hat was man da eigentlich installiert oder die Installationsroutine nicht nach versteckten Erweiterungen durchsucht hat.

Sowas gibt es bei Linux nicht. Software, die Sie aus dem integrierten Softwarecenter installieren, stammt aus sicheren Quellen und enthält garantiert keine unerwünschten weiteren Programme.

Dafür bedarf es hier und da mal wieder etwas Umgewöhnung, für nahezu alle gängigen Windows Programme gibt es ein Derivat welches unter Linux läuft. Allerdings können diese sich optisch und von der Bedienung natürlich von dem gewohnten Windows-Programm unterscheiden, da kommt es dann wieder auf den Willen an, ob man nun bereit ist, sich mit ein paar Umstellungen zu arrangieren. Lohnen tut es sich in jedem Fall, schliesslich haben Sie danach dauerhaft freie und stets sichere Software unabhängig von kommerziellen Softwareherstellern.

In einem weiteren Beitrag beschreibe ich meinen eigenen Umstieg zu Linux, denn auch für erfahrene (Windows-)Computernutzer ergeben sich plötzlich völlig neue Herausforderungen, wenn man etwas weiter ins Detail gehen möchte.